Mit der zweiten Generation des Insight bieten nämlich die Japaner jetzt erstmals einen voll familientauglichen Kompaktwagen an, der mit einem etwas weniger spritsparendem, aber bedeutend preiswerterem System den Kauf erschwinglicher macht. Mit einem Einstiegspreis von 28'900 Fr. (19'550 Euro) ist er deutlich billiger als der grössere Prius und auch der Normverbrauch von 4,4 Liter Super kann sich sehen lassen. Beim Design der 4,40 Meter langen Fliessheck-Limousine folgte Honda aus aerodynamischen Gründen zwar der Formel "Form folgt der Funktionalität", doch schafften es die japanischen Blechschneider, dem Fünfsitzer ein durchaus modernes und sportliches Kleid mit markanter Front, abfallender Dachlinie und einem strömungsgünstigen Heck zu verleihen. Darunter leidet aber nicht nur die Kopfhöhe für die Fond-Passagiere, sondern auch die Sicht nach hinten. Im Innenraum fallen als erstes die zahlreichen Digital-Anzeigen am Armaturenbrett auf, ansonsten geht es recht konventionell zu. Fahrer und Beifahrer sitzen auf recht weichem, aber bequemem Gestühl. Die Instrumente sind übersichtlich und die Bedienknöpfe und –schalter ergonomisch richtig angeordnet. Nicht gespart hat Honda an der Sicherheitsausstattung. ESP und sechs Airbags sind Serie. Beim Vortrieb setzt Honda weiterhin auf sein als Mildhybrid (Parallel-Hybrid) bekanntes System, bei dem ein kleiner Elektromotor zwischen dem Getriebe und dem Verbrennungsmotor installiert ist und das man weiter entwickelt hat. Dabei unterstützt der 14 PS starke Elektroantrieb das 1,3-Liter-Vierzylinder-Triebwerk mit 88 PS und einem Drehmoment von 121 Newtonmeter im unteren Drehzahlbereich so wirkungsvoll, dass nicht nur manierliche Fahrleistungen, sondern auch geringe Verbräuche möglich sind. Die offiziellen 4,4 Liter auf 100 Kilometer sind je nach Einsatzstrecke trotz Start-Stopp-Automatik allerdings kaum zu realisieren. Erst recht nicht, wenn man auf der Landstrasse unterwegs ist und speziell beim Überholen das Gaspedal doch einmal stärker durchdrücken muss. Und auch in der eigentlichen Domäne des Hybrid-Antriebs – im Stadtverkehr – muss man seinen Fahrstil ändern. Zumindest starkes Bremsen und Beschleunigen sind zu vermeiden, wenn man die Vorteile des Insight ausschöpfen möchte. Um so sparsam wie möglich mit dem Kraftstoff umgehen zu können, gibt Honda Hilfestellung. Um den Fahrer ins Bild zu setzen, wie ökonomisch er gerade fährt, wurde mit dem Informations-System Ecological Drive Assist System ein spezieller Eco-Trainer installiert, der sich über eine grüne Taste aktivieren lässt. Dieser Spar-Assistent zeigt dem Fahrer an, ob er verbrauchsoptimiert fährt oder eben nicht. Bei positiver Zurückhaltung beim Gasgeben werden einem spriessende grüne Blätter angezeigt, die bei zu viel Druck aufs Gaspedal allerdings wieder schnell verwelken. Und die bei ökonomischem Betrieb grüne Anzeigefarbe im Display verwandelt sich in ein fast tristes Blau. Für manchen sicher nur eine Spielerei. Allerdings mit durchaus berechtigtem Hintergedanken. Denn ob nun Hybrid-, Otto- oder Dieselantrieb – der gefühlvolle Einsatz des rechten Gasfusses birgt nach wie vor das grösste Sprit- und damit auch CO2-Einsparungspotenzial. (ar)
Daten: Honda Insight
Länge x Breite x Höhe: 4,40 m x 1,70 m x 1,43 m Motor: Vierzylinder Max. Leistung: 88 PS bei 5800 U/min Max. Drehmoment: 121 Nm bei 4500 U/min Max. Leistung E-Motor: 14 PS bei 1500 U/min Max. Drehmoment E-Motor: 92 Nm bei 0 - 500 Umdrehungen Verbrauch NEFZ im Mittel: 4,4 Liter CO2-Emission: 101 g/km Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,5 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h Kofferraum: 408 - 1017 Liter Leergewicht/Zuladung: 1276 kg/374 kg
|