Für Porsche und das Porsche-Team Manthey war es bereits der fünfte Sieg bei dem Traditionsrennen in den letzten sechs Jahren – ebenso für Timo Bernhard.
Mit dem Porsche 911 GT3 RSR, dem weltweit erfolgreichsten GT-Rennwagen der vergangenen Jahre, übernahm das Porsche-Quartett am Samstag um 23.25 Uhr die Führung und gab sie danach bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand. Was folgte waren 16 Stunden und 35 Minuten an der Spitze, 108 konstant schnelle und fehlerfreie Runden unter großem Druck auf einer der selektivsten Rennstrecken der Welt – das spricht für die Zuverlässigkeit des Porsche 911 GT3 RSR und für die Klasse seiner Piloten. Der neue Distanzrekord, den sie mit insgesamt 156 Runden und 3.958,968 Kilometern aufstellten, unterstreicht die großartige Leistung der Sieger und ihres Teams.
„Wir wussten schon vor dem Start, dass wir nur dann um den Sieg fahren können, wenn wir als Team funktionieren, von den Fahrern bis zu den Mechanikern. Und das hat die ganze Zeit wirklich sehr gut geklappt“, sagte Timo Bernhard. Eigentlich gab es neben den üblichen Reibereien auf der Strecke nur eine wirklich kritische Situation – und die ausgerechnet an der Box. Lucas Luhr: „Beim Boxenstopp hat die Zapfsäule des Nürburgrings nicht funktioniert. Es kam einfach kein Benzin. Also mussten wir das Auto an eine andere Säule zurückschieben und haben so fast eine Minute verloren.“
Eine eindrucksvolle Leistung zeigte auch der Porsche 911 GT3 R Hybrid, auch wenn am Ende seines zweiten Starts bei dem 24-Stunden-Klassiker nicht die erhoffte Top-Platzierung stand. Der vom Porsche Team Manthey eingesetzte innovative Rennwagen mit seinem zukunftsweisenden Antriebskonzept kam mit den Porsche-Werksfahrern Jörg Bergmeister (Langenfeld), Richard Lietz (Österreich), Marco Holzer (Lochau) und Patrick Long (USA) nach einer sehenswerten Aufholjagd mit 17 Runden Rückstand auf dem 28. Platz ins Ziel.
Sein wahres Potenzial demonstrierte der 911 GT3 R Hybrid, als er am Samstag rund vier Stunden nach dem Start in Führung ging. Doch wegen eines gebrochenen Flansches im Differenzial musste er später zur Reparatur an die Box und verlor dadurch sechs Runden auf die Führenden. Das war aber noch nicht alles: Nach gut sieben Stunden war es dasselbe Problem, das zum zweiten unfreiwilligen Boxenstopp führte. Diesmal betrug die Standzeit rund 40 Minuten. Mit zehn Runden Rückstand auf die Spitze ging der 911 GT3 R Hybrid auf Position 105 zurück auf die Strecke. Mit Rundenzeiten, die teilweise schneller waren als die der Spitze, fuhr er über Nacht wieder auf den 23. Platz vor. Seine Aufholjagd wurde am Sonntagvormittag allerdings erneut unterbrochen: Patrick Long wurde beim Überrunden von einem langsameren Konkurrenten touchiert und drehte sich im Streckenabschnitt Flugplatz mit hoher Geschwindigkeit. An der Box wurden allerdings keine Beschädigungen am Fahrzeug festgestellt.
Ergebnis 24 Stunden Nürburgring 1. Lieb/Bernhard/Dumas/Luhr (D/D/F/CH), Porsche 911 GT3 RSR, 156 Runden 2. Müller/Farfus/Alzen/Lamy (D/BRA/D/P), BMW M3 GT, +4:23,7 Sekunden 3. Basseng/Fässler/Piccini/Stippler (D/CH/I/D), Audi R8 LMS, - 1 Runde 4. Stippler/Hennerici/Haase/Winkelhock (D/D/D/D), Audi R8 LMS, - 1 5. Ekström/Scheider/Werner/Abt (S/D/D/D), Audi R8 LMS, - 2 6. Heyer/Jäger/Bleekemolen/Seyffarth (D/D/NL/D), Mercedes-Benz SLS, - 3 7. Arnold/Margaritis/Brück/Frankenhout (D/D/D/NL), Mercedes-Benz SLS, - 3 8. Farnbacher/Simonsen/Seefried/Melo (D/MC/D/I), Ferrari F 458, - 4 9. Abbelen/Schmitz/Kentenich/T. Bergmeister (D/D/D/D), Porsche 911 GT3 R, - 4 10. Weiss/Kainz/Jacobs/Krumbach (D/D/D/D), Porsche 911 GT3 R, - 5 28. J. Bergmeister/Lietz/Holzer/Long (D/A/D/USA), Porsche 911 GT3 R Hybrid, - 17 49. Henzler/Ragginger/Dumbreck/Asch (D/A/GB/D), Porsche 911 GT3 R, - 24
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