auto top news

Feuerrot lackiert, imposant bereift und mit einem leistungsstarken Achtzylindermotor unter der Haube – das ist der Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 AMG. Motor-sport-Enthusiasten sind noch heute begeistert vom Erfolg beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps vor 36 Jahren. Pilotiert von Hans Heyer und Clemens Schickentanz, tritt die Renn-Limousine 1971 beim renommierten Langstreckenklassiker in den belgischen Ardennen gegen die arrivierte Konkurrenz von Alfa Romeo, BMW, Chevrolet, Ford und Opel an. Was niemand für möglich hält: Gleich bei seinem ersten Einsatz überquert der 300 SEL 6.8 AMG als Zweiter die Ziellinie und gewinnt seine Klasse. Damit wird das 1967 gegründete Unternehmen aus Affalterbach über Nacht weltbekannt - und der Mythos AMG auf der Rennstrecke geboren. Als technische Basis für den schnellen AMG Rennwagen dient der Mercedes-Benz 300 SEL 6.3, das seinerzeit schnellste deutsche Serienauto. Mit seinem V8-Motor, der aus 6,3 Liter Hubraum eine Leistung von 250 PS und ein maximales Drehmoment von 51 mkg schöpft, gilt die Stuttgarter Luxuslimousine als echter Sportwagen-Schreck. AMG bringt den großen Achtzylinder im Renntrimm durch zahlreiche Massnahmen wie die Hubraumerweiterung auf 6,8 Liter, schärfere Nockenwellen, grössere Einlassventile, modifizierte Kipphebel und Kolben auf stattliche 428 PS; das Drehmoment steigt auf 62 mkg. Damit ist auf der Rennstrecke eine Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h möglich, die Serien-Limousine schafft 221 km/h. Weitere Erfolge bleiben dem spektakulären Rennwagen verwehrt. Der Grund liegt in der Änderung des Reglements, das im Tourenwagen-Europapokal ab 1972 ein Hubraumlimit von maximal 5,0 Litern vorsieht - zu wenig für den grossvolumigen AMG V8-Saugmotor.